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Graupner Colli

Graupner Colli (Teil 1)

Ich wollte wieder ein Segelboot haben und besorgte mir über Ebay eine Colli-1 von Graupner. Durch div. Foren konnte ich mir vorher ein gutes Bild über den Aufwand machen, das alte Boot in ein segelfähiges Modell zu verwandeln. Der Orginalzustand war furchtbar, u.a. war das orginale Holzdeck mit schönem schokobraunen Lack überschmiert und der Kiel leicht schief angeklebt.

Das Bild habe ich im Internet gefunden - so schön restauriert soll meine auch mal wieder aussehen!



Als Erstes wurde die Finne vor dem alten Ruder abgesägt und das Deck abgesägt. Proxxon FBS und ein sehr dünnes Sägeblatt halten hier Schäden am Rumpf so gering wie möglich.



Nach Abnahme der hinteren Deckshälfte habe ich ein Schott eingebaut, das bereits die Deckskrümmung vorgibt und das Rohr für die Ruderachse hält. Daran wurde bereits das Deckslager zum Heck angebracht; diese Leiste hält später die Ösen für die Achterverspannung des Mastes.



Nach dieser Versteifung wurde die vordere Deckshälfte abgetrennt und auch hier ein Spannt eingebaut. Über dessen Position wird später wieder das Mastlager angebracht. Somit müssen die auftretenden Kräfte gut in den Rumpf eingeleitet werden.

Nach diesem Abschnitt wurden die beiden Rumpfteile vor dem Bug- und hinter dem Heckschott mit 80g Glasfasermatte und Epoxydharz verstärkt; das Polystrol des Rumpfes ist zwar noch überraschend geschmeidig, ich will hier aber kein Risiko eingehen.



Nach der Trocknung des Laminats wurden die überstehenden Glasfaserreste abgetrennt und grob verschliffen. Die Feinarbeit hierzu kommt erst dran, wenn die Decksauflager angepasst werden.

Der bis dahin noch belassene alte Mittelteil mit Kajüte wurde jetzt abgetrennt und der Kiel von innen frei gelegt, von dem Blei befreit und komplett abgetrennt.



Nach diesem Eingriff wurden die Kanten innen begradigt. Außen trat durch das Abtrennen des Kiels eine schöne Schicht brauner Spachtelmasse zu Tage. Diese und die Farbe wurde sorgfältig abgeschliffen, um eine Basis für den neuen Kiel zu schaffen.



Um das Blei wie in div. Foren beschrieben so kompakt wie möglich an den tiefsten Punkt zu bekommen, habe ich auf der Drechselbank einen Rohling gedreht, mit Gips abgeformt und mit Blei ausgegossen. Ich hatte hier eigentlich vor, aus zwei Hälften eine hydrodynamische Bleibombe zusammen zu setzen; eine Hälfte wiegt allerdings schon ca. 340g. So werde ich sie zufeilen und an den Kiel anpassen. Grundsätzlich sollten die letztendlich ca. 300g Blei und Akkus im Kiel als Gewicht reichen.



Nach reiflicher Überlegung habe ich das Kielgewicht neu und kleiner gedrechselt. Beim Abformen habe ich aus den Fehlern des ersten Versuches gelernt; der Rohling wurde sauber gespachtelt, lackiert und vor dem Abformen mit Autopolitur (Wachs) als Trennmittel beschichtet. Den Unterschied sieht man deutlich... Weiterhin habe ich Gusskanäle und Auslässe gleich mit eingeplant; hier kann ich mangels Erfahrung nur hoffen, dass alles gut geht.



Nun darf ich nur noch warten, bis der Gips durchgetrocknet ist; beim ersten Versuch war noch Restfeuchtigkeit im Gips, was zu üblen Spritzern und deshalb (warscheinlich) zu einem noch übleren Ergebnis geführt hat :-)
Parallel dazu habe ich den neuen Kiel weiter beplankt. Jetzt wird der Unterschied zum alten Kiel sehr deutlich!



07.03.2011
Als nächsten Schritt habe ich es heute geschafft, den Kiel mit dem Blei zu verbinden. Um die entstandenen Lücken zu füllen, habe ich Uhu 5min. Epoxy - Kleber mit Bleigranulat (Korngröße 0,5 - 0,8mm) zu einer Spachtelmasse verrührt. Danach konnte ich den neuen Kiel endlich an den Rumpf anpassen und mit zwei schmalen Streifen Glasfasergewebe anheften. Wenn diese Streifen hart sind, dann kann ich den Übergang innen und außen mit Glasfaser komplett verstärken. Der neue Kiel wiegt komplett mit Blei und Bleispachtelmasse ca. 340g. Dies sollte wohl reichen.



12.03.2011
Meine Colli steht wieder richtig rum - der Kiel ist innen und außen komplett laminiert und hängt fest am Rumpf. Jetzt habe ich außen den schönen Job, alles zu spachteln und zu verschleifen...



13.03.2011
Da ich heute nur kurz Zeit hatte, habe ich den mittleren Teil des Rumpfes auslaminiert und zusätzlich noch eine Leiste zwischen Bug und ersten Schott eingeklebt; diese nimmt später die Lasten der vorderen Abspannung und des Mastschuhes auf.

23.03.2011
Die letzten Tage habe ich damit verbracht, den Kiel zu spachteln und zu schleifen. In diesem Zusammenhang habe ich gleich den kompletten Rumpf vorgeschliffen, womit ich dem alten Farbauftrag an den Kragen ging. Nach dieser tollen Arbeit habe ich auf Höhe der Kabinenrückwand einen Decksbalken aus 4mm Sperrholz eingeklebt. Als nächster Schritt habe ich begonnen, die Decksauflageleisten an der Rumpfinnenseite einzukleben.

26.03.2011
Gestern habe ich die letzten Decksauflageleisten eingeklebt. Auch habe ich gestern zwei Segelwinden bekommen, das sind eine Hype GWS IQ-730 mit drei Turn und eine Hype GWS IQ-700 mit 0,5 Turn. Sie wiegen jeweils 50g, dass passt gut zu dem kleinen Boot. Heute morgen habe ich beim Modellbauhändler noch einen Bowdenzug für die Ruderanlenkung geholt.



So, alles Weitere wie Einbau der Technik, Deck und Rigg findet Ihr im zweiten Teil des Colli - Umbau's. Ich hoffe, Ihr hatte damit bisher genau so viel Spaß wie ich!